ratgeber

Wintergarten-Steuerung

Definition

Eine Wintergarten-Steuerung ist eine elektronische Steuerungseinheit, die typischerweise aus einem Bedienteil, einer Wetterstation sowie Innenraumsensoren besteht und die automatische Steuerung von Fenstern, Beleuchtung, Sonnenschutz-, Heizungs-, Kühlungs-, und Belüftungsanlagen übernehmen kann.

Wintergarten-Steuerung

Der komfortable Garant für ein gutes Raumklima

Aufgrund der großen Fensterfronten eines Wintergartens besteht in manchen Fällen die Notwendigkeit einer dauerhaften Klimaregulierung, um beispielsweise im Sommer ein übermäßiges Aufheizen des Innenraums und im Winter Kondensatbildung zu verhindern. Manuell ein konstant gutes Raumklima zu erreichen ist unter Umständen schwierig, da die Wetterbedingungen, zum Beispiel die Sonneneinstrahlung, in kurzer Zeit stark schwanken können und man als Bewohner nicht ständig darauf achten und umgehend reagieren kann. In dieser Hinsicht schafft eine elektronische Wintergartensteuerung Abhilfe: Diese intelligente Steuereinheit erlaubt es Ihnen, sich anderem zu widmen, während es automatisch Sonnenschutz, Lüftungen, Heizungen und Licht so koordiniert, dass ein optimales Raumklima allzeit gewährleistet ist. Die automatische Steuerung erhöht daher nicht nur die Wirksamkeit der installierten Sonnenschutz-, Belüftungs- und Heizungseinrichtungen, sondern schafft auch wesentlich mehr Komfort. Heutzutage gehören derartige Steuerungssysteme nicht mehr der Kategorie des luxuriösen Zubehörs an, sondern zählen fast schon zur Grundausstattung, die das Leben im Wintergarten spürbar angenehmer gestalten.

 

Wärme und Belüftung

Die Hauptfunktionen einer Wintergartensteuerung betreffen in erster Linie Sonnenschutz, Innentemperatur und Belüftung. Um für ein Wohlfühlklima im Wintergarten zu sorgen muss vor allem Überhitzung, Kälte und zu hohe Luftfeuchtigkeit verhindert werden. Da die Steuereinheit Automatikfunktionen für Fenster/Schiebedächer, Sonnenschutz (Markisen, Jalousien und Rollläden), Heizungen, Kühlungen/Klimageräte, Belüftungs- und Lichtanlagen umfasst, kann dies effektiv verhindert werden.

Zum Beispiel könnte eine Wärmepumpe im Winter eingesetzt werden, um nachts sinkenden Temperaturen entgegenzuwirken. Im Somme hingegen könnte sie umgeschaltet der Kühlung dienen. Bei drohender Überhitzung könnte zusätzlich der Sonnenschutz, zum Beispiel Markisen oder Jalousien, automatisch ausgefahren werden. Außerdem können Fenster, oft Dachschiebefenster, durch die Wintergartensteuerung zum Wärmeausgleich geöffnet bzw. geschlossen werden. Neben einer angenehmen Temperatur muss auch genügend Belüftung sichergestellt und zu hohe Luftfeuchtigkeitswerte vermieden werden. Lüftungszwecken dienen vorrangig Fenster und Zu-/Abluftsysteme mit entsprechenden Lüftern und Klappen. Die richtige Belüftung kann zu effektivem Heizen beitragen und Feuchtigkeit nach außen abführen. Die Bildung von Kondenswasser, das sich vor allem bei erheblichen Temperaturveränderungen zwischen Tag und Nacht bilden kann, wird dadurch unterbunden.

Wärme- & Belüftung-Steuerung Wintergarten
Wintergarten-Steuerung Licht

Licht und Energiesparen

Neben der Temperatur und Belüftung können Wintergartensteuerungen auch die Lichtbedingungen im Wintergarten regulieren. Mit einem Wintergarten wird in der Regel erreicht, dass mehr Tageslicht in die schon bestehenden Räumlichkeiten fällt und diese so natürlich aufgehellt werden. Allerdings kann die Sonne auch blendend wirken. Dank zahlreicher Sensoren kann die intelligente Wintergartensteuerung eine angenehme Balance schaffen: Dafür wird die genaue Position der Sonne ermittelt. Der Sonnenwinkel, ab dem der Sonnenschutz wirksam werden soll, kann üblicherweise individuell eingestellt werden. Natürlicher Schatten durch umgebende Gebäude oder Pflanzen wird in diesem Zusammenhang ebenfalls berücksichtigt. Mit diesen Daten kann der Anstellwinkel der Jalousien-Lamellen genau so bestimmt werden, dass direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird, aber noch genügend natürliches Tageslicht nach innen gelangt.  So werden die Räume trotzdem erhellt, während blendendes Licht davon abgehalten wird, einen Hitzestau im Wintergarten zu verursachen.

Sollten vorbeiziehende Wolken die Sonne verdecken, so reagiert die Beschattung dank der Wintergartensteuerung nicht sofort, sondern zeitverzögert. Fallen auf einmal mehr Sonnenstrahlen ein, so werden die Beschattungselemente erst nach einem gewissen Zeitraum aktiv. Ebenso wird beispielsweise die Markise erst dann eingefahren, sobald der gemessene Helligkeitswert längere Zeit unter einer vorgegebenen Schwelle lag. Die einprogrammierte Zeitverzögerung schont nicht nur Antrieb und Nerven, sondern führt auch zu einem angenehmen Lichteinfall. Neben dem natürlichen kann auch das künstliche Licht von der Wintergartensteuerung reguliert werden: Die Steuereinheit kann, abhängig von Zeit und Helligkeit, das Licht einschalten beziehungsweise dimmen. Beispielsweise kann sie bei Eintreten der Dämmerung die Beleuchtung einschalten und so für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen. Gleichzeitig könnten bei Dämmerung die Jalousien automatisch geschlossen werden, um als Sichtschutz zu dienen.

Darüber hinaus hilft die Wintergartensteuerung Energie einzusparen: Die Beschattung des Wintergartens kann nämlich auch temperaturabhängig gesteuert werden. Zum Beispiel wird vor allem im Winter die Sonne zur Erwärmung des Raumes genutzt, indem der Sonnenschutz erst dann eingesetzt wird, wenn die angegebene Innentemperatur erreicht ist. Während im Winter der Sonnenschutz tagsüber also geöffnet wird, so wird er abends geschlossen, um als zusätzliche Wärmedämmung zu dienen.

Elektronische Steuerung Wintergartenbeschattung
Markisen und Rollos Wintergarten

Schutzfunktionen und Sicherheit

Zudem besitzen Wintergartensteuerungen verschiedene Schutzfunktionen: Um zu verhindern, dass Beschattungen durch Wind oder Regen Schäden erleiden, werden diese durch die Steuereinheit eingefahren, sobald Regen oder starker Wind von der Wetterstation registriert wurden. Eine derartige Regenalarmfunktion führt u.a. auch zum Schließen von Dachschiebefenster, um den Innenraum vor Regenschäden zu schützen.

Abgesehen von den Haupt- und Schutzfunktionen kann mit Wintergartensteuerungen auch ein Plus an Sicherheit erzielt werden, indem diese an Alarmanlage, Kamerasysteme, Rauch- und Bewegungsmelder angeschlossen wird. Sobald also eine Rauchentwicklung registriert wird, kann die Steuereinheit eine Entrauchung durch angemessene Belüftung einleiten und Fluchtwege freimachen, indem Beschattungsanlagen eingefahren werden. Ferner kann mittels angeschlossenen Rollläden und Beleuchtung Anwesenheit simuliert werden, sodass das Haus bewohnt wirkt und Einbrecher abgeschreckt werden. Fenster könnten bei Annäherung von Personen oder Tieren automatisch geschlossen werden, während das Kamerabild am Steuerungsdisplay angezeigt wird.

 

Komponenten einer Wintergarten-Steuerung

Ein Nachteil der Installation von Wintergarten-Steuerungen ist sicherlich, dass Beschattung-, Lüftungsanlagen, Fenster und andere Einrichtungen einen Antriebsmotor benötigen, um automatisiert gesteuert werden zu können. Zudem muss eine Wetterstation im Außenbereich installiert werden. Diese sind heutzutage mit neuster Sensortechnik ausgestattet und können dadurch Windgeschwindigkeit, Niederschlag, Helligkeit und Dämmerung erkennen und ggf. messen. Eine Wintergartensteuerung besteht ansonsten noch aus einem Bedienteil mit Display und Sensoren im Innenraum. Die Daten der Sensoren innen und außen werden ständig abgeglichen und ermöglichen ein schnelles, automatisches Reagieren der Steuerung auf sich ändernde (Wetter-)Bedingungen.

Die einzelnen Motoren, z.B. der Markisen und Dachschiebefenster können selbstverständlich immer noch manuell bedient werden, wobei auch das über die zentrale Steuerungseinheit erfolgt. Zusätzliche Hand- bzw. Wandtaster können ebenfalls angeschlossen werden. Dank moderner Displays und intuitiver Benutzerführung ist die Bedienung leicht verständlich und persönliche Grenzwerte, beispielsweise zur Erkennung von Dämmerung, können problemlos einprogrammiert werden.